Wohnungseingangstüren verbinden den Wohnraum mit Treppenhäusern oder Hausfluren, das heißt sie stellen einen Übergang zwischen gemeinschaftlichem Innenbereich und privatem Wohnraum dar. Um die volle Funktionalität zu gewährleisten, muss die Wohnungseingangstür einige technische Voraussetzungen erfüllen. Bisher gab es keine verbindlichen Standards für die Anforderungen an Wohnungseingangstüren. Dieses Problem wird nun mit der DIN SPEC 18105 behoben. Obwohl diese Norm nicht gesetzlich verpflichtend ist, produzieren Türenhersteller ihre Produkte gemäß den Anforderungsprofilen. Ebenso orientieren sich Ausschreibungen zunehmend an ihr.
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DIN SPEC 18105:2019-09
Bei der DIN SPEC 18105:2019-09 handelt es sich um eine Vornorm. Sie wurde von Industrie, Prüfinstituten und Verbänden entwickelt, um Anforderungen an eine Wohnungseingangstür eindeutig zu beschreiben. Im Gegensatz zu regulären DIN Normen werden die DIN SPEC (SPEC = engl. specification) in kürzeren Intervallen geprüft und angepasst. Sie kann als Basis einer DIN-Norm dienen.
Das Anforderungsprofil an die Wohnungseingangstüren gilt unabhängig von den verwendeten Werkstoffen. Es bezieht sich auf Drehtüren und schließt automatische Türsysteme in der Regel nicht ein. In zwei Tabellen werden die Grundanforderungen festgelegt. Die Norm zeigt die Mindestvoraussetzungen an Schallschutz, Einbruchhemmung sowie Klimaklasse an. Um die Norm zu erfüllen, müssen alle drei Eigenschaften ausreichend ausgeprägt sein.
Mindestanforderungen an eine Wohnungseingangstür laut DIN SPEC 18105:2019-09:
- Schallschutz: je nach Einbausituation mindestens 27 dB oder 37 dB
- Einbruchhemmung: mindestens Widerstandsklasse RC2
- Klimaklasse: Klimaklasse III
Der Schallschutz ist ein wichtiges Kriterium beim Kauf einer Wohnungseingangstür, denn sie verbindet den schützenswerten privaten Raum mit gemeinschaftlich genutzten Fluren. Wie hoch der Schallschutz gemäß DIN SPEC 18105:2019-09 ausfallen muss, ist vom Einbauort abhängig. Die Tür muss den Schall mindestens um 27dB senken, wenn die Wohnungstür zu einem abschließbaren Wohnungsflur führt. Öffnet sich die Wohnungseingangstür in einen Wohnraum, so muss die Tür den Schall um mindestens 37dB minimieren.
Die Wohnungseingangstür schützt zudem den privaten Bereich vor Einbruchsversuchen. Die Norm sieht eine Widerstandsklasse von mindestens RC2 vor. Ein Sicherheitsschließblech, verstärkte Bänder und Beschläge sowie Einrichtungen wie der Türspion erhöhen die Einbruchhemmung der Wohnungstür. Alle Bauteile müssen dem Einbruchsversuch eines Gelegenheitstäters mit einfachen Werkzeugen mindestens drei Minuten widerstehen.
Die Wohnungseingangstür muss den Temperaturunterschieden zwischen beheiztem Innenraum und unbeheiztem Flur standhalten. Die Voraussetzung dafür, dass sich die Tür nicht verzieht, ist die Klimaklasse III.
In der zweiten Tabelle werden weitere Merkmale für Wohnungseingangstüren aufgezählt. Diese richten sich nach der Einbausituation. Zu ihnen zählen Wärme- und Brandschutz, Barrierefreiheit und die Vorzugsmaße. Bei Wohnungseingangstüren sollte die lichte Breite mindestens 900 mm betragen, empfohlen werden die Baurichtmaße 1000 x 2125 mm.
Die Kriterien selbstschließend und dichtschließend werden in der Norm nicht berücksichtigt. Diese Kriterien sind von der baulichen Situation abhängig und werden vom Architekten oder Planer gemäß der Bauordnung des jeweiligen Landes festgelegt.